Puerto Street Art

Raum A

Diverse künstlerische Interventionen

Kann die Straße mehr als bloß Asphalt, städtisches Mobiliar und Fußgängerwege sein? Für einige Künstler ist jegliches Element von öffentlichen Straßen mehr als genug, ihr Schaffen zu zeigen. Sie verwandelt trostlose Schachtdeckel, Mauerrisse oder Leitungskasten in authentische Kunstwerke, welche die Emotionen der Passanten ansprechen.

 

Dieser Raum will beim Besucher mit einem doppelten Spiel Gefühle hervorrufen: Zuerst muss man sich bemühen, die Kunstwerke an oft subtilen Stellen aufzufinden, um sich sodann Gedanken über deren Bedeutung zu machen, die teils offen und klar, teils sehr nuanciert gezeigt wird.

0- Teneriffa: „Sonnenaufgang“

Manuel Fernández Padrón

Fernández Padrón schuf dieses Mosaik-Wandbild mit seinen vielfältigen freimaurerischen Elementen anfangs der 60iger Jahre. Das Kunstwerk an der Fassade des Gebäudes „Sol Naciente“ in der südöstlichen Ecke des Platzes Plaza del Charco fällt den Passanten allerdings oft gar nicht auf. Es ist ungefähr 14 Meter hoch und 4 Meter breit und enthält zahlreiche Symbole, die es mit der Welt der Freimaurer verbinden: Es ist rechteckig, wie eine Freimaurerloge. Am oberen Rand befindet sich das Morgenland, am unteren das Abendland. Es zeigt den Sonnenaufgang, ein mit dem Buchstaben G – wahrscheinlich als Anfangsbuchstabe von Geometrie -verflochtenes Winkeleisen, den Morgenstern, den Buchstaben N als Kompass und Kommandostab, einenTotenschädel, ein gleichseitiges Dreieck und schließlich das Horusauge, links der Mond oder das Weibliche, rechts die Sonne oder das Männliche.

 

Das Wandbild ist einzigartig auf den Kanarischen Inseln und deshalb hat die Plattform Puerto Street Art aufgrund der Nachforschungen von Juan Amilcar Fariña Acosta und weiteren Veröffentlichungen über das Werk entschlossen, das Gemälde im Projekt aufzunehmen. Nun bildet es für Puerto Street Art den Nullpunkt, an dem der Rundgang durch dieses Open-Air-Museum beginnt.

sol naciente - manuel fernandez

1- Dänemark: „Grenzen zum Paradies“ (2014)

Víctor Ash

Dieses Wandgemälde repräsentiert ein menschliches Gitter, das einem Teil der Menschheit aufgrund der wirtschaftlichen Umstände und der sozialen Vorurteile den Eintritt ins Paradies verwehrt.

 

Als in Paris aufgewachsener Portugiese mit Wohnsitz in Kopenhagen will Victor Ash mit seinen Werken die gegenwärtigen sozialen Umstände aufzeigen. Die größte Gefahr ist für ihn die immer tiefere Kluft zwischen Stadt und Land, zwischen Natur und Kultur. Er gibt jedoch weder eine Antwort noch eine Lösung, sondern stellt vielmehr mit seinen eindrücklichen Bildern alles in Frage. Er arbeitet gewöhnlich mit Schablonen und schafft in seinen Werken mit einem ganz persönlichen Stil und einer eigenen Technik silhouettenförmige Figuren, die den Betrachter mit ihren originellen Formaten überraschen.

 

Ash begann seine Laufbahn mit Graffitis in den Straßen Paris anfangs der 80er Jahre. Auf seinen Reisen nach New York verfeinerte er seinen Stil und nahm Verbindung zu einigen Mitgliedern der New Yorker Graffiti-Szene auf. Schon Ende der 80er Jahre war Ash ein essentieller Teil der urbanen Kunstszene von Paris. Einige seiner Wandbilder gehören weltweit zu Klassikern der urbanen Kunst, wie der gigantische, schwerelose Astronaut in Berlin.

 

Mehr über Victor Ash auf www.victorash.net

frontera del paraiso-victor ash

2- Teneriffa: „Rum, Rum, Rum, die Flasche Rum!“ (2014)

Ro.Ro

Eine Reihe von Figuren huldigt auf einer Wand des Fischerviertels La Ranilla in Puerto de la Cruz der allmächtigen Göttin der Piraten: der Rumflasche!

 

Als Liebhaber chinesischer Geschäfte und der Farbe Pink bildet Roberto Rodríguez Ro.Ro. auf spielerische Art eine Playmobilpuppen-Szene. Mit seinem Werk aus Gemälden, Fotografien und Wandbildern schafft er neue, lebendige Räume, in der seine anonymen, vermenschlichten Figuren die Grundlage für die Aussage der Werke bilden.

 

Dieser Teneriffaner, ansäßig in Puerto de la Cruz, schafft mit Vorliebe Figuren, die er in eine Freakwelt, in ein dreistes, hedonistisches und kitschiges Universum führt. In seinen Arbeiten schwingt der Humor, die Spekulation, die Emotion, das Absurde und die Poesie mit. Sein Kunstwerk ist jedoch nicht nur unterhaltend, sondern fordert auch Reflexion. Wandbilder sind für den Künstler eher ungewöhnlich, weshalb dieses Gemälde eines seiner ganz speziellen Werke ist.

 

Mehr über Ro.Ro auf www.robertorodriguez-roro.com

ron-ron-ron-la-botella-de-ron

3- Bilbao: „Makaronesien" (2014)

Iker Muro

Der psychedelische Surrealismus, Pink Floyd oder Dalí inspirieren dieses Kunstwerk mit seiner frei im Raum schwebenden Figur.

 

Muro (auch mit dem Alias Murone bekannt, dem hartnäckigen Verteidiger der „Wandkratie“) definiert seine Werke als eine ätzende Mischung aus Pop-Elementen, bei denen das grafische Design und die Darstellung aufeinanderstoßen, explodieren und verschmelzen. Das Resultat: Wandbilder, welche die ästhetische Ruhelosigkeit des Künstlers spiegeln. Dabei argumentiert er eindeutig mit zwei Elementen: Entschiedenheit und Farbe.

 

Dieser aus Bilbao stammende Künstler lebt schon seit mehr als zehn Jahren auf Teneriffa und hat sich zu einem der begehrtesten Kunstschaffenden der Inseln herausgebildet. Seine farbenfrohen Werke prägen Straßen und Brücken von Städten wie Santa Cruz de Tenerife, Washington, Istambul oder Malaga.

 

Mehr über Iker Muro auf http://ikermuro.com

la macaronesia - iker muro

4- Granada: „Die Kraft liegt in den Wurzeln” (2014)

El niño de las pinturas

Das überwältigende Wandgemälde „La fuerza está en las raíces“ würdigt die kanarische Kultur und ist am Besten vom Parkplatz aus zu bewundern, der hier als „El Muelle“ (der Hafendock-Parkplatz) bekannt ist. Zu erkennen sind Elemente aus der Kultur der Berber, der typische hiesige Wollumhang, die alten Tonstempel der Ureinwohner (Guanchen) oder die Hibiskusblüte.

 

Seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit ist die Malerei für den Künstler aus Granada (geboren in Madrid) zu seiner Lebensweise geworden. Mit der Schlichtheit und der Feinfühligkeit jener, welche die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten, schafft Raúl Ruiz mit seinen Graffitis Werke, in denen die Intensität der menschlichen Gefühle – dargestellt durch verhüllte Hände und Blicke – mit Poesie und Zitaten kombiniert wird. Seine Kunst soll ein Denkanstoß sein, wobei der Künstler durch seine sorgfältigen Graffiti hervorsticht, die er mit dichterischer Prosa verbindet.

 

Auch unter dem Namen „Sex“ bekannt zählt Ruiz mit einem Schaffen von mehr als 20 Jahren zu den bedeutendsten Graffiti-Künstlern seiner Generation.Seine mehr als 2000 Wandbilder sind auf der ganzen Welt verteilt: Argentinien, Portugal, Frankreich, Venezuela, Holland, Mexiko oder Ungarn. Das Buch „A través del muro“ (Durch die Wand) und der Dokumentarfilm „20 años“ (20 Jahre) fassen seine besten Werke zusammen.

 

Mehr über El niño de las pinturas auf www.elninodelaspinturas.es

la fuerza está en las raíces-el niño de las pinturas

5- Puerto de la Cruz: Träume führen zu Schaffen“ (2014)

Juliana

Eine Unterwasser-Fantasie voll Farbe und  Exotik, es scheint, als ob das Märchen von Tausend und eine Nacht mit jenem der Meerjungfrau verschmelzt. Juliana Serrano ist in der Künstlerwelt für ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit und ihre Leidenschaft für die Welt der Träume bekannt. Ihre Wandbilder stellen eine magische Realität dar, in der die kindliche Zuneigung zur Fantasiewelt weiterlebt. Ihr Werk wird zudem für ihre ganz persönliche Art geschätzt, Farbe, Textur und Formen werden zusammengebracht. Ihre hyperrealistischen Puppen und theatralischen Szenarien sind äußert berühmt.

 

Fotografin, Tätowiererin und Graffiti-Künstlerin sind nur einige der Ausdrucksformen dieser talentierten Schaffenden aus Puerto de la Cruz. Sie war es, die den Häusern des hiesigen Ortsteils La Ranilla ihre Beinamen gegeben hat: Mit kleinen Malereien an einigen farbenfrohen Wänden bezieht sie sich auf die Spitznamen, unter denen die jeweilige Familie in der Stadt bekannt ist.

si puedes soñarlo, puedes crearlo - Juliana Serrano

6- Valencia: „Insel-Erinnerungen“ (2014)

Dulk

Die Hauptfigur dieses Wandbildes ist ein Papageitaucher, ein Vogel der Steilküste von Vik, einem Fischerdörfchen der isländischen Südküste. Der Künstler wollte damit sein eigenes Erlebnis darstellen, als er direkt aus Island kommend den Atlantik bis nach Puerto de la Cruz überquerte. Das Gemälde zeigt daher Details beider, vom selben Meer umspülter Fischerorte,  verbunden durch den Papageitaucher, der sich an der Küste von Puerto de la Cruz verirrt hat.

 

Dulk ist der Künstlername von Antonio Segura Donat, dem berühmten Kunstschaffenden aus Valencia, der sich selber als „hungernder, unersättlicher Allrounder“ sieht. Auch wenn er auf Wandmalereien spezialisiert ist, arbeitet er auch als grafischer Designer und Zeichner. Er genießt es, träumerische Figuren und skurrile Ambiente zu schaffen, die auf seinen Träumen und alltäglichen Geschehnissen beruhen. Wenn ihn allerdings etwas vorwiegend charakterisiert, so ist es sicher seine überschäumende Fantasie mit Traumfiguren in skurrilem Ambiente, die seinem Werk einen surrealistischen Hauch an Pop und einen ganz speziellen Humor verleihen. Sein Schaffen, bekannt in England, Deutschland, Holland, Frankreich, Italien und Belgien, ist in dem retrospektiven Buch „The Dulk“ zusammengefasst.

 

Mehr über Dulk auf www.dulk.es

island memories - dulk

7- Frankreich: Menschen vom Land (2014)

3ttman

Das Wandbild stellt eine kanarische Bauernfamilie dar, hier auch unter der Bezeichnung „Magos“ bekannt.  Eigentlich handelt es sich um ein Selbstporträt, denn die dargestellten Hauptfiguren sind der Künstler selbst, seine Frau und sein Sohn. Das Kunstwerk ist eine Danksagung an die Insel Teneriffa, die zu seiner Heimat geworden ist. Der gebürtige Franzose Louis Lambert, der unter dem Alias 3ttman (Trois Têtes Man – der dreiköpfige Mann) zeichnet, lebt schon seit Jahren auf Teneriffa.

 

Lambert sieht sich selbst als Agitator der Umwelt. Der allseitige Künstler spielt in seinem Werk auf die volkstümlichen Ausdrucksformen an, die ihm in seinem Alltag und den zahlreichen Reisen in die Ferne begegnen. Auf vielfältigen Materialien hält er die Aktualität aus einer symbolischen Perspektive heraus fest: Leinwand, Papier, Stoff, Keramik, Mosaik, Zement und andere.

 

Das Merkmal dieses Künstlers, zugehörig zu der zeitgenössischen urbanen Szene von Madrid, ist eine ästhetische Darstellung, welche die Punk-Epoche der Graffiti-Kunst mach es selbst mit dem starken Einfluss der so volkstümlichen als auch einheimischen, religiösen Kunstdarstellung kombiniert. Seine Werke sind in Ländern wie Mexiko und Vietnam oder in Städten wie Moskau und London ausgestellt worden und seine Wandbilder sind heute an Orten wie den Azoren, Dakar, Frankreich, Marokko sowohl in diversen spanischen Städten zu bewundern.

 

Mehr über 3ttman auf www.3ttman.com

los magos - 3ttman

8- Puerto de la Cruz: kein titel (2014)

Kob

Dieses titellose Kunstwerk zeigt kleine, wirbellose Lebewesen, die aufeinander gehäuft ineinander verschmolzen sind, durch die abwechselnden kalten und warmen Farbtöne jedoch wiederum einzeln dastehen.

Der Künstler Victor Pacheco begann seine Graffiti-Werke unter dem Alias Kob Ende der 90er Jahre in seiner Heimatstadt Puerto de la Cruz. Jahrelang widmete er sich der urbanen Kunst, wobei er sich zunehmend von der Kunstrichtung der Skulpturen und Installationen beeinflussen ließ, eine organische Abstraktion der Graffiti-Typografie entwickelte und seine künstlerische Unruhe in verschiedenen spanischen Städten zum Ausdruck brachte. Das Gemälde besteht aus unzähligen surrealistischen Szenen mit Fantasie-Tieren, zahlreichen Pflanzen oder ganz einfach Lebewesen, die im Grunde eine Vermengung verschiedener Arten sind. Kurz: Es ist kobtropisch.

 

Mehr über Kob auf http://kobtropikal.wixsite.com/kobtropikal/bio

sin titulo - kob

9- Jaén: „Die ewige Jugend“ (2014)

Belin

Ein von der Sonne und dem Meeressalz gegerbtes Gesicht, ein Matrose, ein Papierschiffchen in der Hand, blickt auf das Meer. Es ist ein Werk des andalusischen Künstlers Belin, einem Autodidakten, dessen Anfänge auf die Graffiti-Kunst mit all ihren Schwierigkeiten und Hindernissen zurückgehen.

 

Heutzutage ist der Sprayer mit seinem hyperrealistischen Stil, dessen Werke ohne Gitternetz, Projektoren oder Schablonen entstehen, in Ländern und Städten der halben Welt mehr als bekannt. Seine Skulpturen und Gemälde sind in ganz Spanien und mehr als der Hälfte der Welt sowohl in Museen als auch in Kunstgalerien und auf Wänden ausgestellt worden. Belin hat für große internationale Firmen gemalt, für profesionelle Tätowierer, Fußballspieler, Models und berühmte Figuren der internationalen Kulturwelt.

 

Der Künstler bezeichnet diese Erfahrung und Überlagerung von diversen Stilen als „ Post Neo Kubismus“, dies als Hommage auf das Werk Pablo Picassos, Ausgangs- und Wendepunkt seines Schaffens.

 

Mehr über Berlin auf https://belin.es

la eterna juventud - belin

10- Gran Canaria: Ritual (2014)

Sabotaje al Montaje

Das Werk ist ein Porträt von Chucho Dorta, dem bedeutenden Verteidiger der kanarischen Traditionen, konkret des „Ziegenbades“ in Puerto de la Cruz.

Matías Mata, besser bekannt unter dem Alias „Sabotaje al Montaje“, begann seine Street Art-Werke anfangs der 90er Jahre und tut es glücklicherweise auch heute noch. Seine Gemälde, stets aus freier Hand gemalt, schwanken vom Abstrakten bis hin zum Realismus, sind jedoch immer mit dem gesellschaftlichen Hintergrund verbunden. Seine Kunstwerke, platziert auf Reklameflächen, an Bushaltestellen oder an Wänden, strotzen an Aufsässigkeit und Protest.

 

“Als Spezialist für großflächige Wandbilder hat er seine Werke in Ländern wie Jordanien, Senegal, Argentinien, Frankreich, Italien, Deutschland oder Großbritannien sowie in den bedeutendsten Städte Spaniens und natürlich auf den Kanarischen Inseln gezeigt. Seine Werke sind auch in zeitgenössischen Museen zu finden, wie an der Fassade des Zentrums für moderne Kunst „Centro Atlántico de Arte Moderno“ (CAAM) in Las Palmas de Gran Canaria. Matías Mata ist heutzutage einer der internationalsten und anerkanntesten kanarischen Künstler.

 

Mehr über Sabotaje al Montaje auf www.sabotajealmontaje.com

Ritual - Sabotaje Al Montaje

12- Bélgica: kein titel (2014)

Roa

Es ist wahrscheinlich das beunruhigendste Wandbild von Puerto Street Art. Wie beinahe in allen Werken des Künstlers setzt er auch hier als Hauptfiguren in schwarz-weißer Abbildung große Tiere ein, die er außerordentlich präzise zeigt. Das Werk hat einen ironischen Hintergrund, denn es will den Insekten und Würmern ihren Platz zurückgeben, der vor dem Erscheinen der Zementmassen ihren Lebensraum darstellte. Es war kein Zufall, dass die Hauptfiguren dieses Wandbildes beim Archäologischen Museum von Puerto de la Cruz Insekten sind.

 

Roa ist einer jener Künstler, welche die Schweinwerfer und die Interviews meiden, um ihre Anonymität und das freie, kreative Schaffen zu behüten. Kaninchen, Vögel, Ratten, Fische …. teils lebendig, teils tot. Sie sind Bestandteile der Fantasie dieses Belgiers, der eine pessimistische Sicht unserer heutigen Gesellschaft spiegelt. Mit Werken in Europa, den USA, Afrika, Australien und Neuseeland gehört er schon seit Jahren zu den weltweit besten Schaffenden dieser Kunstrichtung.

sin titulo - roa

13- Vigo: „Die unerwartete Reise“ (2014)

Ligen

An blumigen Echsen schwebe ich
auf dem Flug der unverhofften Reise hinweg.
(Liqen. Reptil-Haikai eines Amphorenhahns)

 

Die Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen, benutzten Tontöpfe bei ihren Ritualen und zum Transport von Flüssigkeiten oder als Behälter für ihr Getreide. Dieses Wandbild steigt aus den Tiefen und Böden unserer Erdkruste aus, kriecht über die Erde, zieht Energie aus der Sonne und erhebt sich in eine ungewisse Zukunft in den Himmel.

 

Der galizische Künstler Liqen (von „Liquen“, das spanische Wort für „Flechten“: ein Wesen, entstanden aus der Symbiose zwischen Pilzen und einzelligen Algen), gilt als einer der weltweit besten Graffiti-Künstler. Er konzentriert sein Interesse auf die Existenz und das Leben als Enigma. Die Kunst, in ihren Ursprüngen mit der Magie verbunden, behütet die Flamme des Geheimnisvollen, nimmt sie auf, leitet sie und verwandelt sie in Werke, die sich weltweit zeigen.  Der Künstler drückt mit seinem Schaffen das Interesse an der Biologie und ihren winzigen Kreaturen aus, diesen Wesen, die einer Entwicklung von Jahrtausenden getrotzt haben. In einer globalisierten, von wirtschaftlichen Interessen gelenkten Welt schwimmt Liqen gegen die Strömung.

 

 

Mehr über Liken auf https://liqen.org

el viaje inexperado - liqen

14- Argentinien: „Es gibt Kanaren... und Kanaren“ (2015)

Martín Ron

Die übergroße bionische Hand, auf der zwei Kanarenvögel sitzen, ist ein Werk des Malers und Wandmalers Martin Ron aus Buenos Aires, einer der weltweit zehn besten Künstler dieser Richtung. An diesem Gemälde war er nicht alleine beteiligt, sondern zählte mit dem Schaffen des Künstlers Skippy.

 

Martin ist bekannt für den visuellen Aufprall, den die Größe seiner Wandgemälde und sein als „urbaner Surrealismus“ bekannter Stil bewirkt, das Merkmal seines Schaffens. Vereint mit einer außerordentlichen Beherrschung der hyperrealistischen Technik und einiger fantastischer Elemente zaubert Ron einzigartige Kompositionen auf Wände und Gebäude. Seine Kunstwerke thematisieren seine Umwelt, die alltäglichen Dinge, stets in Verbindung mit den Problemen und Ereignissen der Welt, darunter die Natur und der menschliche Einfluss auf ihre Entwertung, doch auch auf ihre mögliche Rettung.

 

Die Werke dieses Künstlers breiteten sich von Buenos Aires in andere Provinzen Argentiniens aus und gelangten in den letzten Jahren in Länder wie England, Spanien, Estland, die USA oder Malaysia. Niemand kann seiner Kunst nunmehr noch widerstehen.

 

Mehr über Martín Ron auf http://ronmuralist.com.ar

Hay canarios... y canarios - Martin Ron

15- Valencia: „Urbaner Krieger“ (2015)

Pichi & Avo

„Ich schätze den als tapferer, der sein Verlangen überwindet, als jenen, der seine Feinde besiegt. Denn der schwerste Sieg ist der Sieg über sich selbst.“ Dieses Zitat von Aristoteles war für das Künstlerpaar aus dem spanischen Valencia die Inspiration für ihre nun schon mythische Abbildung einer griechischen Statue auf Graffiti-Hintergrund. Auffallend ist die erstaunlich realistische Darstellung der Figur mit gleichzeitigen surrealistischen Pinselstrichen, eine Charakteristik der Künstler, wie es auch die Dekonstruktion der klassischen Kunst und deren Verschmelzung mit der gegenwärtigen urbanen Kunst ist.

 

Pichi und Avo denken und arbeiten schon seit 2007 als Einheit. Berühmt ist ihr Talent, aus einer höchst attraktiven Sicht voll Performances Verbindungen zwischen der bildenden Kunst, der Architektur, der Bildhauerei, der räumlichen Anordnung und dem gesellschaftlichen Bezugsrahmen zu schaffen. Ihr künstlerischer Ausdruck ist entschieden, die Fusion in ihren Werken völlig neu.

Urban Warrior ist eines ihrer bekanntesten Werke und gehörte 2015 nach Meinung der spezialisierten Presse zu den zwanzig besten Wandbildern der Welt.

 

Mehr über Pichi & Avo auf www.pichiavo.com

 

Urban Warrior - Pichi & Avo - 1

16- Burgos: Rebellion der Träumer (2016)

Sebas Velasco

Der Titel des Werkes (in Anlehnung an das Album des deutschen Duetts Kollektiv Turmstraße) thematisiert den Einfluss der ausländischen Touristen auf die Entwicklung und die Traditionen der kanarischen Inseln. Auf einer für Puerto de la Cruz eher ungewöhnlichen Gebäudefassade zeigt Seba Velasco als zentrale Figur einen jungen Träumer, im Hintergrund die touristischen Anlagen, die sich mit der traditionellen kanarischen Bauart vermengen.

 

Sebas Velasco, seit Jahren in San Sebastián ansässig, greift in seinem Werk nicht nur auf verschiedene Techniken zurück, sondern spricht auch eine breite Thematik an, die ihn von der Aufklärung bis hin zur zeitgenössischen figurativen Malerei führt. Sein künstlerisches Schaffen wurde mit diversen Preisen gekrönt und sowohl auf individuellen als auch kollektiven Ausstellungen in Galerien und Museen Europas, Chinas und den USA gezeigt.

 

Mehr über Sebas Velasco auf www.sebasvelasco.com

rebellion der traumer - sebas velasco
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